Der schwindende Vorrat an verfügbaren IPv4-Adressen ist nicht nur uns als Netzwerk-Planer, sondern auch den meisten Netzwerkverantwortlichen und Betreibern in Unternehmen bewusst. Weltweit reduzieren sich seit Jahren die Adressreserven. Nun kam es am 17. April 2018 auch in Europa bei der RIPE NCC zu dem nächsten historischen Schritt bei der IPv4-Vergabe: Der ursprünglich von der RIPE zugewiesene Adressraum ist endgültig erschöpft.
Die letzten 1024 IPv4-Adressen, die der RIPE aus dem im Jahr 2011 von der IANA zugeteilten /8er-Block zur Verfügung standen, sind vergeben worden. Das bedeutet, dass die RIPE (bis auf gezielt reservierte Ausnahmen) nur noch IPv4-Adressen zur Verfügung hat, die durch ehemalige Besitzer zurückgegeben wurden.
Für Unternehmen, die nun IPv4-Adressräume beantragen wollen, ändert sich vorerst nichts, da die RIPE aus den zurückgegebenen IPv4-Adressen einen Adress-Pool gebildet hat, aus dem weiterhin /22-er Netze an neue RIPE-Mitglieder vergeben werden. Aktuelle Schätzungen der RIPE gehen aber davon aus, dass dieser Vorrat 2020 aufgebraucht sein wird.
Damit ist ganz klar: Der Weg an IPv6 vorbei kann nicht zukunftsfähig sein und wir nähern uns deutlich dem Zeitpunkt, an dem in Europa erste Netz-Teilnehmer IPv6-only kommunizieren müssen. Bedenkt man nun, dass eine IPv6-Umstellung (inklusive Dual-Stack-Betrieb) insbesondere in Produktionsunternehmen mehrere Jahre dauern kann, ist die Botschaft deutlich: Man sollte bald anfangen zu planen und vor allem zu handeln. Wir unterstützen Sie gerne mit unserer Planungserfahrung und dem nötigen technischen Know-how bei diesem Vorhaben.