Dennoch ist dieses Thema mal wieder eine kurze Nachricht wert: Die RIPE bzw. die Address Policy Working Group der RIPE hat im Juli eine weitere Verschärfung der aktuellen IPv4-Vergabepolitik entschieden. Klar ist, dass die aktuellen Reserven für Europa, den Nahen Osten und Zentralasien nicht ewig reichen. Die RIPE erwartet die Vergabe des letzten zusammenhängenden /22er-Blocks (1024 IPv4-Adressen) für Ende 2019 oder Anfang 2020.
Das bedeutet vor allem, dass festgelegt werden musste, wie mit den verbleibenden Adressbereichen umgegangen wird und wie neue Marktteilnehmer dennoch IPv4 nutzen können. Letzteres ist vor allem relevant, wenn man bedenkt, wie selten man wirklich ohne IPv4 auf Anwendungsseite, im Internet oder auch in der Infrastruktur auskommt. In Zukunft wird dazu eine Warteliste für neue IPv4-Adressen eingeführt. Vergeben wird dann je RIPE-Mitglied nur noch ein /24er-Subnetz, das unter anderem aus zurückgegebenen Adressen bestehen. Neuen RIPE-Mitgliedern stehen demnach nur noch 256 IPv4-Adressen zur Verfügung und diese werden auch nur nach einem First-Come-First-Serve-Prinzip verteilt.
Diese Vergabe soll dafür sorgen, dass Systeme in Richtung Internet auch in kleinen Unternehmen oder bei Neueinsteigern mit IPv4 angebunden werden können. Eine „Vollversorgung“ mit öffentlichen IPv4-Adressen ist dann aber nicht mehr für alle Marktteilnehmer zu erwarten.
Natürlich gibt es weiterhin private IPv4-Adressräume, um dieses Problem zu umgehen. Der Einsatz von IPv6 stellt aber die eigentliche und konsequente Lösung dar. Eine Relevanz von IPv6 wird dann in Zukunft sicherlich nicht mehr weg zu argumentieren sein.
Gerne unterstützen wir bei der Konzeption, Planung und Migration hin zu einem IPv6-fähigen Netz.
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