Kein Backup? Kein Mitleid
22.02.2024 / Ben Grünbauer
Jeder kennt es aus dem privaten Bereich: Auf einmal ist die Datei nicht mehr da und schon ist der Ärger groß. Doch während es im persönlichen Umfeld meist nur lästig ist, kann der Verlust von Daten im unternehmerischen Kontext weitreichende Folgen haben – von geschäftsschädigend bis hin zur Gefährdung der Firma. In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Daten als das Herzstück moderner Unternehmen gelten, ist es unerlässlich, sich mit den Risiken des Datenverlusts auseinanderzusetzen.
Daten können immer irgendwie verloren gehen. Speichermedien können nach einer längeren Nutzungsdauer versagen; ein Blitzeinschlag oder ein Kurzschluss kann die Hardware unbrauchbar machen; ein Hochwasser kann das gesamte IT-Netzwerk zerstören; sämtliche Daten können durch einen Hackerangriff verschlüsselt oder sogar zerstört werden; und auch so mancher falsche Klick hat schon zu massiven Datenverlusten geführt.
Doch warum ist die Datensicherung so wichtig?
Datensicherung gewinnt immer mehr an Bedeutung, da Unternehmen weltweit vermehrt Opfer von Datendiebstahl, Spionage und Sabotage werden. Die organisierte Kriminalität spielt eine zunehmende Rolle bei solchen Angriffen, und es gibt einen deutlichen Anstieg von Attacken aus Ländern wie Russland und China. In Deutschland entsteht der Wirtschaft jährlich ein erheblicher Schaden von rund 203 Milliarden Euro durch Diebstahl von Daten sowie durch Spionage und Sabotage. Die Notwendigkeit einer effektiven Datensicherung wird durch diese alarmierenden Zahlen und die weit verbreitete Bedrohungslage unterstrichen, da 84 Prozent der Firmen, d.h. praktisch jedes Unternehmen, Opfer solcher Angriffe schon mal geworden sind. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Studie, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde. Dabei wurden mehr als 1.000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen repräsentativ befragt. [1]
Wie kann ich mich vor solchen Datenverlusten schützen?
Dabei könnte alles rund um die Datensicherung so einfach sein. Schließlich gibt es umfassende Möglichkeiten zur Datensicherung. Eine ganz bestimmte Backup-Strategie sollten Sie sich dabei besonders merken – und deren Implementierung am besten schon heute in Angriff nehmen: die 3-2-1-Backup-Strategie.
Zur kurzen Veranschaulichung hier ein kleines Rechenbeispiel, was die Speicherung auf 3 verschiedenen Medien verändert. Wenn Sie Ihre Originaldatei lediglich auf der Festplatte Ihres Computers speichern, liegt die Ausfallwahrscheinlichkeit bei 1 zu 100. Durch die Erstellung einer ersten Sicherungskopie auf einer zweiten Festplatte mit den gleichen Eigenschaften und der gleichen Ausfallwahrscheinlichkeit verringert sich das Risiko bereits erheblich: 1 zu 100 * 1 zu 100 = 1 zu 10.000. Durch Hinzufügen einer weiteren Kopie auf einem Medium mit mindestens gleicher Ausfallwahrscheinlichkeit erreichen Sie eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 1.000.000, was einen vollständigen Datenverlust unwahrscheinlich macht.
Die 3 in diesem Kontext steht für die dreifache Ausführung der Daten: das Original, an dem Sie gerade arbeiten, und zwei Sicherungskopien. Die 2 repräsentiert zwei verschiedene Medientypen zur Datenspeicherung, zum Beispiel eine Festplatte und die Cloud. Die 1 steht für eine „außer Haus“-Kopie, bedeutet also, dass ein Datensatz auf einem Medium gespeichert ist, das sich nicht an dem Ort befindet, an dem die anderen Kopien aufbewahrt werden, was zusätzlichen Schutz bietet. Durch die Kombination dieser Sicherungsstrategien minimieren Sie das Risiko eines vollständigen Datenverlusts erheblich und gewährleisten die Integrität Ihrer wichtigen Informationen.
Verweise
[1] Bitkom (31. August 2022). 203 Milliarden Euro Schaden pro Jahr durch Angriffe auf deutsche Unternehmen. Von https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Wirtschaftsschutz-2022 abgerufen