Die Chancen und Vorteile eines smarten Bürogebäudes, des sogenannten Smart Commercial Buildings (SCB), sind klar zu benennen. Es bietet sich endlich die Möglichkeit, die Gebäudenutzung besser an den Bedarf anzupassen und mehr über die tatsächliche Nutzung zu erfahren. Ein Meetingraum, der nicht genutzt wurde, muss auch nicht gereinigt werden. Und ein Meetingraum, der zwar gebucht wurde, aber dann doch nicht genutzt wird, kann automatisch wieder frei gegeben werden. Denn wer kennt es nicht: man ist auf der Suche nach einem Raum und laut Raumbuchung-Software sind alle ausgebucht. Wenn man dann nachschaut, stehen aber etliche leer. Eine solche Problematik lässt sich leicht durch einige preiswerte Sensoren umgehen.
Jedoch müssen die Sensoren richtig in die Infrastruktur eingebunden werden und dort entstehen dann die eigentlichen Probleme. Irgendwie muss eine IoT-Komponente Rückmeldung an das Raumbuchungssystem des Unternehmens senden. Meist bedeutet das eine Verbindung des Sensors mit dem Exchange-Server des Unternehmens. Dies sollte nach Möglichkeit in den Händen der IT liegen. In unseren Projekten stellen wir jedoch immer wieder fest, dass die IT-Planung der Gebäudetechnik zu spät Berücksichtigung findet und oft von anderen Gewerken „mitgeplant“ wird. Von Integration der Lösung und Verständnis für die Problemstellungen keine Spur.
Oftmals plant der Elektroplaner das Funknetz der neuen Gebäudetechnik nebenbei, was nicht selten in einer Rasterplanung mündet. Wenn dies dann sogar beim WLAN geschieht, kann die Anforderung einer flächendeckenden Abdeckung nur auf dem Papier erfüllt werden und spätestens, wenn man mit seinem Mobiltelefon und WLAN-Call durch das Gebäude läuft, findet man die weißen Flecken. Power over Ethernet (PoE) nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert ein, und zukünftig werden Komponenten wie Beleuchtung Teil der IT sein. Dieser Herausforderung sollte man rechtzeitig und gut geplant entgegentreten.
Die Anforderungen an die Gebäude-IT haben sich in den letzten drei Jahren grundlegend gewandelt und das böse Erwachen kommt dann leider erst mit der Inbetriebnahme. Diese Fehler kann man vermeiden! Momentan gibt es täglich neue Produkte und Technologien, teilweise von etablierten Firmen, aber auch von Start-Ups, die die Immobilienbranche digital revolutionieren wollen. Diese Proptechs denken anders und setzen oftmals Technologien voraus, die in anderen Bereichen schon lange Standard sind, jedoch in der Immobilienbranche bisher kaum genutzt wurden. So kommen auch die Hersteller von IT-Komponenten langsam aber sicher auf die Idee, spezialisierte Komponenten anzubieten. Das reicht vom Smart Building Switch bis zur Firewall, welche die BACnet Daten analysiert und filtert.