Am 10.01.2024 erlebte ich gleichzeitig Ärgerliches und Gutes mit einem Provider. Gegen 09:30 Uhr fiel in meinem Homeoffice die Internet-Verbindung aus. Kurzfristige Ausfälle der Internet-Konnektivität passieren schon mal. Meine erste Aktion in solchen Fällen besteht darin zu prüfen, ob das Problem nur auf meinem PC besteht. Dazu muss ich nicht mal aufstehen; ich überprüfe die Internet-Konnektivität auf meinem Smartphone. Wenn das Problem nur auf dem PC festzustellen ist, hilft manchmal die Deaktivierung und anschließende Aktivierung des WLAN-Adapters auf dem PC. In ganz wenigen Fällen muss ich den ganzen PC neu starten.
Am 10.01.2024 war jedoch auf dem PC nichts zu machen, denn auch das Smartphone war betroffen. Ich habe vom PC aus das Smartphone erfolgreich „pingen“ können, also gab es auch kein WLAN-Problem. Die nächste Maßnahme: Reset des DSL-Routers. Das hat nur ganz kurz geholfen; das Smartphone konnte einmal die E-Mails synchronisieren, dann jedoch nicht mehr. Ich habe also auf dem PC den LTE-Adapter aktiviert und weitergearbeitet. Dabei habe ich festgestellt, dass über LTE alles funktionierte, einschließlich des VPN-Zugangs zur Firma. Somit funktionierte in der Firma alles, auch der Internet-Zugang. Ein kurzer Blick auf die einschlägigen Webseiten mit Störungsmeldungen ergab, dass in meiner Wohnregion Probleme mit den Diensten des Providers gemeldet wurden, dessen Leistungen ich nutze und der nicht identisch mit dem Provider meiner Firma ist. Daher habe ich weitere eigenständige Analysen erst mal eingestellt und über LTE weitergearbeitet.
Gegen 10:00 Uhr kam per SMS eine Nachricht vom Provider, die von einem Problem in meinem Anschlussbereich berichtete. Ich war positiv überrascht. Solche Ausfälle sind eher selten, weshalb ich nicht sagen kann, wann ich zuletzt einen so langen Ausfall erlebt habe. Ich bin jedoch sicher, dass ich in früheren Fällen noch nie eine solche Nachricht per SMS bekommen habe. Technisch ist eine solche Benachrichtigung nicht trivial. Es muss beim Provider eine Datenbasis darüber geben, welche Kunden vom Ausfall eines bestimmten Gerätes bzw. Dienstes betroffen sind und über welche Kanäle sie anderweitig erreicht werden können. Und dann muss es auch noch einen organisatorischen Prozess oder einen Automatismus geben, der die Benachrichtigung anstößt. Schließlich muss der Server, der die Nachricht sendet, technisch befähigt sein, möglicherweise an viele Adressaten die Nachricht zu senden. Unter uns: In wie vielen unternehmensinternen Netzen funktioniert eine solche Benachrichtigung?
Die Nachricht kam ca. eine halbe Stunde nach meiner eigenen Feststellung des Problems, aber immerhin kam sie. Der Ausfall dauerte etwa 90 Minuten. Während dieser Zeit konnte ich dank LTE weiterarbeiten. Dabei habe ich das Smartphone als Fehlermonitor für meinen DSL-Anschluss genutzt, indem ich hin und wieder überprüfte, ob das Smartphone wieder in der Lage war, die E-Mails zu synchronisieren. So habe ich die Wiederherstellung des Dienstes schnell selbst feststellen können, bevor die Entwarnung vom Provider kam. Die Entwarnung ließ keine halbe Stunde nach Reparatur auf sich warten, sondern nur ein paar Minuten.
Dass der Dienst eineinhalb Stunden nicht verfügbar war, hatte für mich kaum ärgerliche Folgen, anders als für diejenigen Leidgenossen, die nicht auf Mobilfunk ausweichen konnten. Ich bin realistisch und technikaffin genug zu wissen, dass solche Ausfälle nicht auszuschließen sind. Dass dabei die Informationspolitik eines Providers nicht immer zufriedenstellend ist, hat man zum Beispiel am 15.02.2023 erlebt, als wegen der Unterbrechung eines Glasfaserkabels bei Lufthansa am Frankfurter Flughafen stundenlang keine Abfertigung möglich war. Daher überwog für mich am 10.01.2024 das positive Erlebnis der relativ schnellen Benachrichtigung durch den Provider.