Anforderungen aus der Gebäudetechnik – TGA-Protokolle in strukturierten Netzen als Herausforderung
von Dr. Johannes Dams
In Netzwerkprojekten treffen wir immer häufiger auf die Notwendigkeit, Gebäudetechnik über IP-basierte Netzwerke anzubinden. Diesem Trend entsprechend ergeben sich zunehmend Anwendungen, welche eigentlich aus dem Bereich der TGA (technische Gebäudeausstattung) stammen und nun in unseren Planungen eine Rolle spielen. Hierbei stellen sich häufig besondere Anforderungen, die aus klassischen IT-Netzwerkplanungen seltener bekannt sind. Einem solchen Beispiel wollen wir uns in diesem Artikel widmen.
VMware on Hyperscaler – Vertraute Umgebung bei den großen Cloud-Providern
von Dr. Markus Ermes
Die Cloud: Immer mehr Unternehmen sehen sie als unverzichtbar an und wollen mehr und mehr ihrer Services und Anwendungen in „der Cloud“ laufen lassen. Dabei können die verfügbaren Dienste und Funktionen der großen Cloud-Anbieter durchaus interessant sein…
Hardware-Lieferengpässe werden noch lange andauern
von Dr. Behrooz Moayeri
Die Informationstechnik (IT) ist seit 2020 von Hardware-Lieferengpässen betroffen. Ich bin bereits im April 2020 an dieser Stelle darauf eingegangen. Verschiedene Gründe haben die Engpässe verursacht. Unabhängig davon, wie es zu ihnen kam, möchte ich im Folgenden die Prognose im Titel dieses Geleits begründen. Dabei bediene ich mich eines interessanten Artikels im IEEE Spectrum vom April 2022.
Software-VPN als Audio-/Video-Killer
von Dr. Behrooz Moayeri
Normalerweise erwarten Sie an dieser Stelle einen Standpunkt, im monatsweisen Wechsel zwischen meinen Kollegen Dr. Hoff und Dr. Ermes (zu IT-Sicherheit) und Dr. Wetzlar (Fehlersuche, Messtechnik und technischen Kniffs der IT). Ausnahmsweise wildere ich in diesem Monat im Gefilde von Dr. Wetzlar.
Interview: Digitale IT-Infrastruktur für 80 Schulen – Planung und Umsetzung
mit Christian Firnhaber sprach Christiane Zweipfennig
Mit dem Digitalpakt Schule wurde 2019 von Bund und Ländern gemeinsam ein Förderprogramm beschlossen, um Schulen und ihren Trägern den flächendeckenden Aufbau einer zeitgemäßen, digitalen Bildungsinfrastruktur zu ermöglichen.
Christian Firnhaber ist seit 10 Jahren als Projektleiter im Bereich Infrastrukturen bei ComConsult tätig. Mit dem Digitalpakt Schule startete er 2019 sein bisher umfangreichstes Projekt. In diesem Interview erfahren wir von ihm, wie ComConsult bei der Planung und Umsetzung der Digitalisierung von über 80 Schulen vorgegangen und dieses Projekt bis heute vorangeschritten ist.
Hardware-Lieferengpässe werden noch lange andauern
Fortsetzung
Offenbarungseid der Politik
US-Handelsministerin Gina Raimondo sagte im Januar 2022, dass man „nicht mal annähernd“ aus dem Schneider sei, was die Halbleiterversorgung betreffe. Sie fügte hinzu, dass die Lieferketten für Halbleiter fragil bleiben werden, solange es nicht gelungen sei, die Chip-Produktion zu steigern.
Um Letzteres zu tun, soll der US-Kongress 52 Milliarden Dollar als Anreiz für die Produktion von Halbleitern bewilligen. Ähnliches hat die EU mit einem eigenen Programm angekündigt, das Mittelzuweisung in Höhe von 43 Milliarden Euro vorsieht.
Wohlgemerkt: Das sind staatliche Anreize, die zunächst einmal haushaltsrechtlich bewilligt werden müssen. Erst danach soll die Privatwirtschaft unter dem Eindruck dieser Anreize entscheiden, ob sie ihren Investitionsanteil für die Steigerung der Produktion leisten will und in welcher Höhe. Im nächsten Schritt können dann neue Produktionskapazitäten geplant, realisiert und in Betrieb genommen werden.
Das wird Jahre dauern. Nichts anderes hat die amerikanische Ministerin gesagt.
50.000 km und 70 Grenzen
Mitglieder der Global Semiconductor Alliance GSA kommen für 75% der jährlichen globalen Halbleiterproduktion auf, d.h. 75% von 450 Milliarden Dollar, Jahr für Jahr. Die Summe der einmaligen Anreizprogramme von USA und EU machen damit etwas über 20% der weltweiten Produktion nur eines Jahres aus.
Die Komponenten eines einzelnen Chips können laut dem 2020er Bericht der GSA über 50.000 km zurücklegen und mehr als 70 nationale Grenzen passieren, bevor der Chip fertig ist. Entlang dieses Pfades gibt es neuralgische Punkte, zum Beispiel die niederländische ASML Holding, der einzige Hersteller von EUV-Lithografiemaschinen (EUV steht für Extreme Ultraviolet). Ein weiterer Hotspot ist Taiwan. Auf der Insel werden über 90% der 5- und 7-Nanometer-Chips der Welt produziert, die modernsten Halbleiter, die es derzeit gibt.
Um das beispielsweise nur für die USA zu ändern, werden laut der Semiconductor Industry Association (SIA) 1000 Milliarden Dollar benötigt. Und das wird ein Jahrzehnt dauern. Am Ende werden die Halbleiterpreise um bis zu 65 % höher sein als heute.
Nicht nur Covid-19
Laut einem 2021er Bericht der SIA hat die weltweite Auslastung von Halbleiterfertigungsanlagen im zweiten Quartal 2019 die 80%-Marke überschritten und lag danach nicht mehr darunter. Das heißt, fast ein Jahr vor dem weltweiten Ausbruch von Covid-19 überschritt die Auslastung der Fabriken einen Wert, der von Experten als Maximum dessen angesehen wird, was noch Luft für Wartung, Upgrades und Personalfluktuation lässt.
Ein Jahr später, im Q2 2020, tat die Pandemie ihr Übriges. Die Auslastung der Chip-Fabriken überschritt die Marke von 90%. Im Q2 2022 wurde ca. 97% erreicht. Mehr geht wirklich nicht.
Die Chip-Knappheit hat langfristig wirkende Ursachen und wird nicht mit der Pandemie verschwinden. Internet of Things (IoT) hat seinen Preis. Wenn wirklich Abermilliarden von Dingen digitalisiert und vernetzt werden, kommt man mit der Chip-Industrie, die vor IoT entstanden ist, nicht aus. IoT bedeutet im Moment hauptsächlich mehr Chips in Haushaltsgeräte und Autos. Davon gibt es Milliarden.
Weniger profitable Produkte werden überdurchschnittlich knapp
Was macht eine privatwirtschaftlich organisierte Firma in Zeiten des knappen Angebots? Sie widmet ihre begrenzten Ressourcen den profitabelsten Produkten. Das bedeutet, dass weniger profitable Produkte in Zeiten der Höchstauslastung überdurchschnittlich knapp werden.
Die weniger komplexen Halbleiter mit niedrigerer Gewinnmarge sind jedoch kritisch für medizinische Geräte, Heimrouter und Autos.
Fazit
Angesichts der nicht so günstigen Prognosen über die Zukunft der Halbleiterversorgung bleibt mir nur der Hinweis auf meinen Beitrag im Insider vom Januar 2022. Darin habe ich folgende Maßnahmen empfohlen:
• Planungen mit langem Vorlauf, der die derzeitigen Lieferzeiten berücksichtigt
• Höhere Gewichtung von Lieferfristen bei Beschaffungsentscheidungen
• Sinnvolle Nutzung der Wartezeiten auf Hardware mit Detailplanung und Ausarbeitung von Konfigurationen
• Druck auf Hersteller, damit diese den Support für bestehende Hardware verlängern
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