Erste Mobilfunkmesswoche in NRW

26.05.2023 / David Feuser

Das 5G.NRW Competence Center sowie die Mobilfunkkoordinatorinnen und -koordinatoren der jeweiligen Städte laden zur ersten Mobilfunkmesswoche in NRW ein. Ziel ist es, mithilfe der Breitbandmessung/Funkloch-App der Bundesnetzagentur Mobilfunkmessungen mit dem privaten Smartphone durchzuführen, um somit Funklöcher in NRW zu identifizieren und lokalisieren.

Die Mobilfunkmesswoche findet vom 27.05.2023 bis zum 03.06.2023 statt. In dieser Zeit sind Bürgerinnen und Bürger in NRW aufgerufen, mithilfe der Funkloch-App so viele Messpunkte wie möglich zu erfassen und Funklöchern gemeinsam auf die Spur zu kommen. Die Mithilfe ist recht einfach für den Benutzer gestaltet. Als erstes lädt man sich die Breitbandmessung/Funkloch-App im App-Store herunter. Um eine Messung zu starten, muss lediglich der Button „Funklöcher erfassen“ gedrückt werden. Wenn die Benutzer die Lokalisierung (GPS) aktiviert haben, mit keinem WLAN verbunden sind und den Flugmodus deaktiviert haben, ist eine Messung möglich. Abbildung 1 zeigt, wie solch eine Messung aussieht. Ein einfacher Klick auf den blauen zentrierten Button genügt, um die Messung zu beenden und die gemessenen Punkte zu speichern.

Abbildung 1: Testmessung in Aachen, App der Bundesnetzagentur – Foto: ComConsult GmbH

Während der Messung wird geprüft, mit welcher Mobilfunkgeneration (kein Netz, 2G, 4G oder 5G) das Smartphone verbunden ist, um somit die Verfügbarkeit festzustellen. Eine Legende zeigt, wie viele Messpunkte aufgenommen worden sind und mit welcher Mobilfunkgeneration das Smartphone zu dieser Zeit verbunden war. Im Falle meiner Testmessung (siehe Abbildung 1) wurden insgesamt 128 Messpunkte aufgezeichnet, und mein Smartphone war durchgängig mit einem 5G-Netz verbunden. Das Messergebnis wird lokal auf dem Smartphone gespeichert und anschließend anonymisiert an die Bundesnetzagentur übermittelt. Anschließend werden die Ergebnisse verarbeitet und in die Funkloch-Karte eingearbeitet, welche in der App oder online betrachtet werden kann.

Neben der Funkloch-App bietet die Bundesnetzagentur seit dem 29.10.2020 auch eine Mobilfunk-Monitoring-Karte an, die die aktuelle Mobilfunkversorgung der jeweiligen Mobilfunkbetreiber in Deutschland darstellt. Diese Information ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die Daten von den Mobilfunkbetreibern selbst stammen. Fun Fact: Damals war der Andrang so groß, dass es beim Release der Website zu einer Serverüberlastung kam und der Dienst erstmal wieder deaktiviert werden musste. Mithilfe der Funkloch-App werden die vorliegenden Daten der Mobilfunkbetreiber auf Plausibilität geprüft und mit der realen, nutzbaren Netzabdeckung verglichen. Zusätzlich werden stichprobenartige Messungen von Prüf- und Messdiensten mit professionellem Messequipment durchgeführt. [1]

Warum tut man das überhaupt? NRW schneidet im Vergleich zum Rest Deutschlands mit einer 4G-Flächenversorgung von 97,9 % und einer 5G-Versorgung von 89,3 % recht gut ab. Trotzdem liegt der Anteil von weißen Flecken – also Gebieten, in denen gar kein Mobilfunk verfügbar ist – bei 1,92 % der Landesfläche in NRW. Auf 14 % der Landesfläche existieren sogenannte graue Flecken. In diesen Gebieten steht nur von einem Mobilfunkbetreiber Mobilfunk zur Verfügung. [2]

Die Initiative stellt eine gelungene Abwechslung in der Bekämpfung von Funklöchern dar. Der Endanwender wird gleichzeitig aufgeklärt und kann bei der Identifikation von Funklöchern mithelfen. So trägt jeder Mit-Messende vielleicht dazu bei, dass sich die Mobilfunkabdeckung in der Zukunft insgesamt verbessert. Persönlich werde ich in dieser Woche immer mal wieder mein Smartphone zücken, wenn ich unterwegs bin, und eine kurze Messung durchführen.

Verweise

[1]        Bundesnetzagentur. (29. Oktober 202). Bundesnetzagentur veröffentlicht Karte zu Mobilfunk-Monitoring. Von https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2020/20201029_MobilfunkMonitoring.html abgerufen

[2]        Ministerium für Wirtschaft, I. K.-W. (24. Mai 2023). Dashboard Mobilfunk.NRW. Von https://www.giscloud.nrw.de/mobilfunk-dashboard.html abgerufen

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