Go-IT Schülerwettbewerb 2022 Tag 5 & 6

19.07.2022 / Chantal Haidl

Das Ende des Go-IT-Schülerwettbewerbes ist angebrochen. In den vergangenen vier Tagen haben die Schüler sich mit den verschiedenen Themen aus IT-Sicherheit und Smart Technologies auseinandergesetzt, sowie erfolgreich den Staubsaugerroboter unter die eigene Kontrolle gebracht und das Stattfinden der Abschlusspräsentation erkämpft. Diese sollte zunächst nicht stattfinden, da nur noch eine Firma an dem Wettbewerb teilgenommen hat.

Am Tag 5 stand ich selbst nicht als Betreuerin für die Schüler zur Verfügung. Sie hatten die Aufgabe, die Präsentation fertigzustellen und mir diese bis spätestens Sonntagvormittag per Mail zuzusenden. Ich habe sie sogar bereits Freitagabend erhalten, sodass ich in Ruhe am Wochenende die Qualitätssicherung durchführen konnte. Für die Abschlusspräsentation selbst sollten die Schüler eine 15-minütige Präsentation halten. Von meiner Schulzeit kenne ich noch die Faustregel: Je Folie rechnet man ein bis zwei Minuten Gesprächszeit. Außerdem gab es noch einige Grundregeln, was den Aufbau der Folie anbelangte. Zum Beispiel sollten nur Stichpunkte aufgeschrieben werden, und davon nicht mehr als sechs bis sieben pro Folie. Die von den Schülern erstellte Präsentation war sehr ausführlich, und in der IT-Sicherheit hat man ja gelernt, dass Redundanz super ist. Kritische Systeme können ausfallen und dann darf nicht direkt das ganze Netz zusammenfallen. Diese Regel gilt nur leider nicht bei der Erstellung von Präsentationen, und 20 Folien in 15 Minuten vorzutragen ist auch sehr sportlich.

Der letzte Tag kam, und die Liste der Verbesserungen musste am Vormittag noch umgesetzt werden. Zum Glück haben die Schüler meine Verbesserungsvorschläge vor allen Dingen in Bezug auf die Länge der Präsentation angenommen. Am Ende des Vormittags bestand diese nur noch aus 9 Folien. Während die eine Gruppe die Präsentation angepasst und eigene Notizen erstellt hat, hat die andere Gruppe einen letzten Versuch gestartet, den Staubsaugerroboter zum Sprechen des Wunschtextes zu bringen. Die Spezialmission bestand immer noch darin, den Roboter zumindest die Einleitung der Präsentation sprechen zu lassen. Am Ende ist es leider daran gescheitert, dass die erstellte Audiodatei nicht in das vom Roboter unterstützte Dateiformat konvertiert werden konnte, bzw. die Lösung des Problems deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen hätte als verfügbar war. Dennoch haben die Schüler den Roboter erfolgreich von den chinesischen Servern abgeschnitten und konnten diese über ein Smartphone steuern. Die eigentliche Projektaufgabe wurde somit also gelöst.

Einen kleinen Schrecken bekamen die Schüler, als ich darauf bestand, dass sie einen Probevortrag halten sollten, bevor sich die Betreuer von ANTAlive bei uns in der Firma einfanden. Mit jugendlichem Leichtsinn und Siegessicherheit waren sie der festen Überzeugung, dass sie keine Probepräsentation benötigen würden. Mit viel Überzeugungsarbeit und dem Androhen, die Abschlusspräsentation abzusagen, wenn sie meiner Aufforderung nicht nachkämen, haben die Schüler endlich nachgegeben. Diese Generalprobe war eine volle Katastrophe. Zu Beginn gab es ein Chaos bei der Aufstellung und bei der Vorstellung, und es wurden Dinge erzählt, die überhaupt nicht zu den jeweils angezeigten Folien passten. Die Schüler haben also selbst gemerkt, wie sie mit Vollgas gegen die Wand gefahren sind, doch dafür sind schließlich Generalproben da. Das mit dem Vollgas ist auch nicht nur rein bildlich gemeint. Sie sind tatsächlich durch die Präsentation gerannt. Mit ein paar kleinen Anpassungen in der Aufstellung, dem Vertauschen von zwei Folien und ein paar kleinen Tipps und Tricks konnten die Probleme schnell behoben werden, sodass nur noch der Raum für die Abschlusspräsentation vorbereitet werden musste. Neben den Aufräumarbeiten wurde auf dem Whiteboard sogar das schöne Bild von den Schülern gezeichnet. Roborock ist dabei der Name des Staubsaugerroboters.

Endlich war es so weit, und die Abschlusspräsentation konnte losgehen. Unter den Zuschauern waren nicht nur die Betreuer von ANTAlive und ich zu finden, sondern auch alle an dem Projekt beteiligten Mitarbeiter der ComConsult. Wir waren insgesamt sechs Personen. Bevor die eigentliche Präsentation startete, wurde kurz gezeigt, was der Staubsaugerroboter von den Schülern beigebracht bekommen hatte. Einer von ihnen rief in den Raum „Roborock, wo bist du?“ und der Staubsaugerroboter antwortete ganz artig „hier bin ich“. Daraufhin wurde die Präsentation gehalten, welche deutlich besser als die Generalprobe verlief. So war sie flüssiger, informationsreicher und mit 13 Minuten hatte sie eine gute Länge. Am Ende wurde noch frei erklärt, was die Schüler mit dem Roboter eigentlich erreicht hatten, und die kleine Täuschung zu Beginn aufgeklärt. Der Staubsaugerroboter hatte nämlich nicht auf die Frage reagiert, sondern auf den Knopfdruck, der sich auf dem Smartphone befand. Nichtsdestotrotz haben die Schüler es geschafft, den Roboter unter die komplett eigene Kontrolle zu bringen. Dieser fragt zwar immer noch auf dem chinesischen Server nach Updates, doch existiert eine automatische Weiterleitung auf den eigenen Webserver, welcher auf dem Staubsaugerroboter installiert wurde. Für den Hersteller Xiaomi ist der Roboter erfolgreich vom Erdboden verschluckt.

Bevor man das Ende des Go-IT-Schülerwettbewerbes 2022 erklärte, hatten die Schüler noch die Chance, mündlich festzuhalten, was sie sonst noch in der Woche bei uns gelernt haben. Das beinhaltete nicht nur die nicht immer vorhandene Zuverlässigkeit des ÖPNV und der lockere Umgang untereinander bei uns in der Firma, sondern auch die tatsächliche Bedeutung von Teamarbeit sowie die Wichtigkeit von Englisch-Kenntnissen im IT-Bereich.

Alles in allem waren es erfolgreiche sechs Tage, an denen nicht nur die fünf Schüler einiges lernen konnten, sondern auch ich selbst. Bei den Schülern bin ich mir sicher, dass man den einen oder anderen im IT-Bereich wiedersehen wird, sei es als Auszubildender oder als Student. Nächstes Jahr werden wir mit Sicherheit wieder an dem Wettbewerb teilnehmen und eine spannende Aufgabe an die nächsten Schüler stellen. Ich hoffe, dass dann nicht nur mehr Unternehmen, sondern auch Schüler aus unterschiedlichen Schulen an dem Wettbewerb teilnehmen werden, denn wie sagt man so schön: The more the merrier.

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