Vor 20 Jahren wurde im Netzwerk Insider die Planung und Abnahme von WLAN-Installationen betrachtet, wobei man dabei besonders auf die Tücken einging. Ich möchte mich hier auf die Planung und etwaige Störeinflüsse konzentrieren. Wie sah es damals aus? Was hat sich getan? Wo stehen wir heute?
WLAN-Installationen vor 20 Jahren
Vor 20 Jahren stand der Standard IEEE 802.11g kurz vor der Verabschiedung. WLAN erfreute sich schon damals zunehmender Beliebtheit, besonders im Unternehmensumfeld. Und gerade hier gab und gibt es einige Aspekte, die die Planung durchaus spannend machen. Das geht von gegenseitiger Störung von Access Points und der richtigen Kanalwahl bis hin zur falschen Einrichtung der Büro- oder sonstigen Fläche. Richte ich eine Fläche mit Metallgegenständen (z.B. Schränke) ein, ergeben sich Absorptionen, die das WLAN-Signal negativ beeinflussen. Das alles musste schon vor 20 Jahren berücksichtigt werden. Doch das ist heutzutage noch lange nicht alles!
Die Situation heute
Die grundsätzlichen Herausforderungen von damals bestehen immer noch. Allerdings sind in der Zwischenzeit einige weitere Punkte hinzugekommen:
- Moderne Access Points und zugehörige komplexe WLAN-Umgebungen unterstützen unterschiedliche Frequenzbänder. Absorption, Reflektion und dadurch die Ausbreitung der Funkwellen unterscheiden sich je nach Frequenz. Daher ändert sich auch die Planung. Es werden eventuell mehr Access Points benötigt, von denen nicht alle auf allen Frequenzen senden und empfangen.
- Die „freien“ Frequenzbänder, insbesondere bei 2,4 GHz, werden mittlerweile nicht nur für WLAN (und wie damals schon Bluetooth) verwendet, denn diverse Internet-of-Things-Protokolle nutzen dieses Frequenzband heute ebenfalls. Das heißt, dass neben der reinen Ausbreitung der Funkwellen weitere Störeinflüsse hinzukommen. Gerade in modernen Bürogebäuden, in denen viele verschiedene Funktechnologien zur Automatisierung eingesetzt werden, kann das spannend werden!
Fazit
Die Planung von WLANs ist heute aufwendiger als vor 20 Jahren. Dabei ist die Weiterentwicklung des WLAN-Standards mit seinen verschiedenen Frequenzbändern nur ein Aspekt. Ein anderer – und den hat man vor 20 Jahren wahrscheinlich nicht erwartet – ist die Anzahl der Funktechnologien, die in einem modernen Gebäude zum Einsatz kommen. Und in beiden Bereichen wird es wahrscheinlich in den nächsten 20 Jahren nicht weniger interessant werden.