Auf Schulungen taucht immer wieder die Frage auf, ob ein längeres Prefix als /64 für Endgeräte-Netze sinnvoll ist.
Die Gründe für diese Frage sind
- der Prefixanteil für das Subnetz-Design vergrößert sich,
- die Anzahl ungenutzter Adressen pro Subnetz sinkt.
Beiden Argumenten liegt dieselbe Ursache zugrunde: man hat bei IPv4 gelernt, dass Adressen knapp sind. Nun befürchtet man, dass bei IPv6 Adressen ebenfalls verschwendet werden.
Zwar ist es möglich, von der 64er-Regel abzuweichen: in den Router Advertisements steht neben dem Prefix auch die Prefix-Länge. Zurzeit ist diese bei Endgerätenetzen immer 64. Das könnte man per Konfiguration ändern.
Wie so häufig, ist es keine gute Idee, von den empfohlenen Defaults abzuweichen: es ist nicht davon auszugehen, dass alle Implementierungen vom Betriebssystem bis zur Türklingel mit abweichenden Prefix-Längen umgehen können. Auch ist die Befürchtung unbegründet, die Ressource IP-Adresse könne in Version 6 knapp werden.
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