Vor ein paar Jahren haben Intel und Micron gemeinsam eine völlig neue Speichertechnologie entwickelt: 3D XPoint. Dabei werden Daten nicht als magnetische Eigenschaften oder in Form von Elektronen wie in Festplatten bzw. Flash-basierten SSDs gespeichert, sondern über den elektrischen Widerstand.
Dieses Produkt wird seit 2017 von Intel als „Optane“ vermarktet und für SSDs und als Erweiterung für den Arbeitsspeicher, den sogenannten„Optane Persistent Memory“, angeboten. Gerade Letzteres ist im Datenbankbereich interessant: Zwar ist der Speicher langsamer als der „richtige“ Arbeitsspeicher, aber bei einem Neustart, Stromausfall oder Crash gehen die Daten nicht verloren. Schließlich handelt es sich um nichtflüchtigen Speicher. Damit müssen bei einem Neustart der Datenbank nicht mehr alle relevanten Daten vom – vergleichsweise langsamen – Storage in den Arbeitsspeicher geladen werden. Außerdem ist Optane Persistent Memory im Bereich der Latenz immer noch deutlich schneller als jede NVMe-SSD.
Ursprünglich wollte Micron eigene Produkte auf Basis dieser Technologie anbieten. So wurde 2019 die Micron X100 als „schnellste SSD der Welt“ angekündigt, und die Leistungsdaten waren beeindruckend. Was SSDs auf Basis von 3D XPoint auszeichnet: Im Gegensatz zu Flash-basierten Lösungen sind Bandbreite und IOPS unabhängig von Füllstand und Aufteilung zwischen Lese- und Schreibzugriffen.
Nun hat Micron jedoch angekündigt, keine eigenen Produkte auf Basis von 3D XPoint mehr anzubieten. Das bedeutet: Intel bleibt vorerst der einzige Anbieter für diese Technologie. Damit schwindet auch die Hoffnung, dass andere CPU-Hersteller, speziell AMD, eine vergleichbare Technologie zur Erweiterung des Arbeitsspeichers unterstützen werden.