Physikalische Gründe
Nun gibt es natürlich ein paar physikalische Gründe, die Multigigabit-Ethernet als eine attraktive Variante erscheinen lassen. Zum einen kann diese Technik mit herkömmlichen Cat5e- bzw. Cat6-Infrastrukturen umgesetzt werden. Eine Bereitstellung von 10 GBase-T ist dagegen zwangläufig immer mit der Installation einer neuen Verkabelung der Typen Cat6a oder höher verbunden.
Außerdem lässt der Standard IEEE 802.3bz gegenüber 802.3an (10 GBase-T) den Einsatz von „Power over Ethernet“ weiterhin zu. Erst seit der Verabschiedung des Standards 802.3bt im Herbst letzten Jahres, gibt es auch hier eine Lösung, die alle vier Adern-Paare einbezieht.
WLAN-Standard 802.11ax erfordert ein schnelles LAN
Mit der Verabschiedung des aktuellen WLAN-Standards und den hohen Bitraten, die jetzt auf der Luftschnittstelle möglich sind, werden auch höhere Geschwindigkeiten zur Anbindung der Access Points benötigt.
Und hier greift dann das Multigigabit-Ethernet ins Geschehen ein. Da 802.1ax ein Design anstrebt, welches eine hohe Dichte von APs voraussetzt, wird in der Gebäudefläche eine hohe Anzahl von schnellen LAN-Zugängen benötigt. Da hier aber
- 1-Gbit-Anschlüsse zu langsam
- und 10 Gbit zu teuer
sind, spielen die Zwischenschritte hier ihre volle Leistungsfähigkeit aus. Ein Randaspekt dieser Entwicklung ist, dass mit dieser Umstellung im Backbone und in der Aggregation der lokalen Netze die Basis zu 40 bis 100 Gbit gelegt wird.
WLAN-Ausrüster wie Ruckus sehen in diesem Zusammenhang einen massiven Trend hin zu schnellen Backbones auch im Campus-Umfeld.