Benefit für RIPE-Mitglieder: ein /24er IPv4-Adressblock

10.02.20 / Markus Schaub

IPv4Adressen sind zu einem knappen Gut geworden. Mitglieder des RIPE können einen /24erBlock beantragen, der ihnen bei Verfügbarkeit zugeteilt wird. Die Alternative ist der Kauf bei einem IPv4-Broker. 

2019 lagen die Preise für einen /24erBlock bei ca. 5000 €, also 20  pro Adresse. 

RIPEMitglieder bezahlen für einen /24erBlock 50 € pro Jahr. Hinzu kommt einmalig eine Aufnahmegebühr in Höhe von 2.000 € und jährlich 1.400 € für die Mitgliedschaft. Wer bereits Mitglied ist, spart natürlich die Aufnahmegebühr. Die maximale Wartezeit auf Zuteilung lag im vergangenen Jahr bei 11 Tagen (vgl. [1]) zwischen Antrag und Zuteilung des AdressblocksAllerdings kann nur ein Mal pro Mitglied ein /24erBlock erworben werden. 

Für RIPEMitglieder lohnt es, sich bei Bedarf in die Warteliste einzutragen. Nichtmitglieder sollten überlegen, ob sich der Beitritt allein schon wegen der Zuteilung eines Adressblocks des Typs Provider Independent (PI) lohnt. Denn ein solcher Block bleibt auch beim Providerwechsel bestehen. Ansonsten müsste man bei jedem Providerwechsel alle über das Internet kommunizierenden Systeme umstellen. Das kann viel Arbeit kosten. Man müsste zum Beispiel alle IPsec-VPN-Tunnel umstellen. Zu jedem Tunnel gehören zwei Enden. Am anderen Ende muss der Partner auch mitspielen. Reibungslos geht es nur, wenn man das exakte Change-Fenster abstimmt. 

Die Mitgliedschaft bei RIPE hat weitere Vorteile: So ist sie eine Voraussetzung, um größere IPv6Adressblöcke zu bekommen. Da diese nur „verliehen“ werden, werden sie auch in Zukunft nicht auf dem freien Markt gehandelt werden. 

Verweis

[1] https://www.ripe.net/manage-ips-and-asns/ipv4/ipv4-waiting-list 

Der Netzwerk Insider gehört mit seinen Produkt- und Markt-Bewertungen rund um IT-Infrastrukturen zu den führenden deutschen Technologie-Magazinen. Der Bezug des Netzwerk Insiders ist kostenlos.