IPv4–Adressen sind zu einem knappen Gut geworden. Mitglieder des RIPE können einen /24er–Block beantragen, der ihnen bei Verfügbarkeit zugeteilt wird. Die Alternative ist der Kauf bei einem IPv4-Broker.
2019 lagen die Preise für einen /24er–Block bei ca. 5000 €, also 20 € pro Adresse.
RIPE–Mitglieder bezahlen für einen /24er–Block 50 € pro Jahr. Hinzu kommt einmalig eine Aufnahmegebühr in Höhe von 2.000 € und jährlich 1.400 € für die Mitgliedschaft. Wer bereits Mitglied ist, spart natürlich die Aufnahmegebühr. Die maximale Wartezeit auf Zuteilung lag im vergangenen Jahr bei 11 Tagen (vgl. [1]) zwischen Antrag und Zuteilung des Adressblocks. Allerdings kann nur ein Mal pro Mitglied ein /24er–Block erworben werden.
Für RIPE–Mitglieder lohnt es, sich bei Bedarf in die Warteliste einzutragen. Nichtmitglieder sollten überlegen, ob sich der Beitritt allein schon wegen der Zuteilung eines Adressblocks des Typs Provider Independent (PI) lohnt. Denn ein solcher Block bleibt auch beim Providerwechsel bestehen. Ansonsten müsste man bei jedem Providerwechsel alle über das Internet kommunizierenden Systeme umstellen. Das kann viel Arbeit kosten. Man müsste zum Beispiel alle IPsec-VPN-Tunnel umstellen. Zu jedem Tunnel gehören zwei Enden. Am anderen Ende muss der Partner auch mitspielen. Reibungslos geht es nur, wenn man das exakte Change-Fenster abstimmt.
Die Mitgliedschaft bei RIPE hat weitere Vorteile: So ist sie eine Voraussetzung, um größere IPv6–Adressblöcke zu bekommen. Da diese nur „verliehen“ werden, werden sie auch in Zukunft nicht auf dem freien Markt gehandelt werden.
Verweis
[1] https://www.ripe.net/manage-ips-and-asns/ipv4/ipv4-waiting-list