Vergleich von 5G-Simulationstools – iBwave Design Enterprise vs. Ekahau Private 5G (Teil 1)
12.12.2023 / Frederik Stückemann
Vor etwa einem Jahr hat Ekahau ein browserbasiertes Tool herausgebracht, das die Simulation von 4G- und 5G-Netzen ermöglicht. Softwarelösungen, die solche Aufgaben übernehmen, gibt es bereits von anderen Herstellern, beispielweise iBwave Design Enterprise oder Ranplan Wireless. Ekahau ist aktuell für sein WLAN-Simulationstool und das Messequipment bekannt, das in vielen Unternehmen zum Einsatz kommt. Die Simulation von Mobilfunktechnologien war vorher noch nicht im Portfolio des Herstellers. Doch das ändert sich nun.
Aufgrund der Verfügbarkeit von zwei unterschiedlichen Softwarelösungen für ein sehr aktuelles Thema bietet es sich an, diese miteinander zu vergleichen. In einer Serie von Blogs gehen wir auf den Vergleich ein.
Warum 5G?
5G ist seit 2019 unter anderem dafür bekannt geworden, dass aufgrund der Frequenzverteilung der Bundesnetzagentur private 5G-Netze im industriellen Umfeld in Deutschland aufgebaut werden können. Diese sollen die aktuell vorhandenen Einschränkungen, die eine WLAN-Infrastruktur hat, ausmerzen und einiges besser machen. Dass dies zum aktuellen Zeitpunkt nicht unbedingt der Wahrheit entspricht, ist gerade bei Unternehmen, die sich mit dem Thema bereits auseinandergesetzt haben, bekannt. Es gibt viele technische und finanzielle Hürden, die überwunden werden müssen, bevor ein 5G-System im Unternehmen produktiv eingesetzt werden kann. Eine technische Hürde ist die Installation des 5G-Systems, da dies detaillierter geplant werden muss, als es für ein WLAN-System notwendig ist. Sind die Radio Units (RUs), also die „5G-Access Points“ zu nah beieinander, stören sich diese sehr stark, und sowohl die Signalqualität (SS-RSRQ) als auch der Signal-zu-Interferenz-und-Rauschabstand (SS-SINR) sinken stark ab. Sind die RUs zu weit auseinander, so kann der Handover zwischen diesen beiden RUs fehlschlagen, und die Datenverbindung bricht kurzzeitig zusammen. Dies macht sich durch abbrechende Gespräche bemerkbar, oder zeitkritische Systeme fallen in einen Notzustand, beispielweise dem Notaus. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass die RUs genügend Abstand zu anderen Funksystemen haben, damit es nicht zu gegenseitigen Störungen kommt.
Um diese Probleme bestmöglich zu vermeiden, werden Simulationstools eingesetzt, die sowohl die Signalausbreitung als auch die Interferenzen von Mobilfunksystemen berechnen können.
Fortsetzung folgt.