Warum Ansätze der Netzautomatisierung oft zu kurz greifen

24.01.2023 / Dr. Behrooz Moayeri

In einem im September 2022 veröffentlichten Text habe ich angeregt, die Automatisierung von Arbeitsabläufen beim Betrieb von Netzen bereits in der Phase des Netzdesigns zu berücksichtigen. Wir wissen alle vom chronischen Fachkräftemangel. Unter den Bedingungen dieses nicht nachlassenden Problems ist es massive Verschwendung, wenn Netzadministratoren für wiederkehrende Arbeitsschritte viel Zeit aufbringen müssen. Zur Zeitverschwendung kommt auch die Fehleranfälligkeit, wenn man viel tippen muss, auch wenn es immer wieder das Gleiche ist, was man tippt. 

Der Bedarf an Automatisierung des Netzbetriebs ist also real. Ein Ansatz dazu wäre die Nutzung einer zentralen Control Plane als der Stelle, an der man Netzkomponenten und in erster Linie Switches administriert. Dieser Ansatz greift jedoch zu kurz. Die zentrale Konfiguration an einem Controller löst zum Beispiel nicht das Problem, dass man an verschiedenen Stellen des Netzes unterschiedliche IP-Adressen bzw. IP-Adressbereiche konfigurieren muss. 

Ideal wäre eine Lösung, die auch das IP Address Management (IPAM) einbezieht, etwa derart, dass bei der Einrichtung eines neuen – physischen oder virtuellen – Netzbereichs die Suche nach passenden IP-Adressen, deren Belegung in der Dokumentation und ihre Einstellung auf den Netzkomponenten gleich mit erledigt wird. 

Hier könnten weitere Beispiele folgen, etwa die automatische Einbeziehung der eingerichteten Objekte in die zentrale Überwachung. Zusammengefasst gilt: Die Netzautomatisierung springt dann nicht zu kurz, wenn sie Arbeitsabläufe in allen relevanten Werkzeugen und Lösungen abdeckt, nicht nur in der Administration von Switches. 

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