In der Nacht vom 9. auf den 10. März 2021 ist beim Rechenzentrum- und Cloud-Anbieter OVH in Straßburg eines der vier Rechenzentren vor Ort komplett zerstört worden (SBG-2) und ein weiteres teilweise (SGB-1).
Die beiden anderen Rechenzentren SBG-3 und SBG-4 mussten vollständig heruntergefahren werden. Dies hatte erstmal direkte Auswirkungen auf die Verfügbarkeit unterschiedlicher Dienste. Dabei ist es natürlich ärgerlich, wenn die Webseite von Fortuna Düsseldorf für ein paar Stunden nicht erreichbar ist, aber das wird nicht zu einer existentiellen Krise dieses Kunden führen. Doch bei anderen Kunden ist das Entsetzen groß!
Denn es gibt durchaus einige Kunden, die vermutlich aus Kostengründen auf georedundante Backups verzichtet haben. So hat der Spielehersteller Facepunch, der das beliebte Online-Spiel Rust entwickelt hat und betreibt, alle 25 EU-Server verloren. Dieses Spiel wird durchschnittlich von mindestens 100.000 Spielern gleichzeitig gespielt, und nun sind alle Daten der Spieler für immer abhandengekommen. Der Unmut der Kundschaft ist verständlicherweise groß.
Ebenso hat eine Kanzlei einen Großteil ihrer E-Mails verloren. Dies kann durchaus existenzgefährdend sein.
https://twitter.com/Huissierweb/status/1369606239894781952
Daraus sollte man lernen, dass die Notwendigkeit von räumlicher Trennung der Backups stets gegeben ist, auch wenn man seine Daten in professionelle Obhut gibt. Dabei fällt mir ein, dass ich selbst zwar regelmäßige Backups meiner Daten erstelle, diese aber momentan im selben Raum lagere. Lediglich während längerer Abwesenheit wie Urlaub bringe ich die Daten woanders unter. Das ist aber dank Corona schon lange nicht mehr der Fall gewesen, und ich sollte das schleunigst ändern!
Übrigens – als Ursache vermutet man im Moment einen USV-Brand, laut Aussage von Octave Klaba auf Twitter. Das Erstaunliche hierbei ist, dass die USV am Tag zuvor gewartet worden sein soll!